Nachdem ich „Normal People“ von Sally Rooney verschlungen hatte, konnte ich es kaum abwarten, das nächste Buch von ihr in die Finger zu bekommen. Letzten Herbst war es dann so weit und ich kaufte mir „Beautiful world, where are you“. Seit Monaten schlage ich mich nun damit rum, ob ich hierzu eine Review schreiben soll oder nicht. Das Urteil lautet: Man soll nicht nur Lobeshymnen singen.
Hauptsache ein schönes Cover
Ich kann nun nicht behaupten, dass ich das Buch schlecht fand. Gut wars allerdings auch irgendwie nicht. Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr gern, da ich ihn bei „Normal People“ schon recht außergewöhnlich fand. Auch das ganze Gefühl, das die Bücher übertragen – also der Vibe – ist irgendwie besonders. Und allein wegen des Covers wird dieses Buch auch wieder ganz vorne im Regal stehen.
Die Geschichte dreht sich um 4 Personen. Alle sind total unterschiedlich und haben ihre eigenen Probleme. Und obwohl die Charaktere interessant sind und auch die Ausgangslage vielversprechend war, fällt mir jetzt nicht mehr wirklich viel dazu ein. Sie streiten sich, sie haben Vorgeschichten und es sind Gefühle im Spiel. Alles wirkt sehr realistisch. Aber genauso wie ich mich jetzt beim Zusammenfassen quäle, hab ich mich leider auch beim Lesen abgemüht.
Wie schlimm wars jetzt wirklich?
Normalerweise lese ich Bücher, die ich nicht mag, auch nicht zu Ende. Dieses hab ich aber bis zum Schluss durchgezogen. Deswegen kann ich jetzt auch nicht behaupten, dass es mir gar nicht gefallen hätte. Ich konnte mich damit identifizieren, dass die Welt manchmal wirklich nur grau erscheint und dass es schwer fällt die Schönheit im Leben zu sehen. Je älter man wird, desto mehr Schicksalsschläge kommen auf einen zu und desto mehr Lebenserfahrung gewinnt man. Manche trifft es besonders hart und oft kommt auch alles auf einen Schlag. Bei jedem kommt mal Weltuntergangsstimmung auf.
Irgendwie stehe ich also zwischen den Stühlen. Ich bereue es nicht, mir die Zeit genommen zu haben, in diese Geschichte einzutauchen und mich einfach drauf einzulassen. Allerdings kann ich es auch nicht zu 100% empfehlen. Solche Gefühle habe ich selten zu Büchern. Entweder ich mag sie oder halt nicht.
Zusammenfassend kann ich sagen…
Lies das Buch, wenn:
– du nachdenklich drauf bist und über das Leben philosophieren willst.
– dir „Normal People“ gefallen hat. Der Schreibstil ist hier genauso schön.
– du Probleme hast, dich in andere hineinzuversetzen. Dann ist das eine gute Übung.
– du schöne Cover magst.
Lies das Buch nicht, wenn:
– du nach einer aufregenden Geschichte mit einem starken Spannungsbogen suchst.
– dir „Normal People“ nicht gefallen hat. (Was ist’n da los eigentlich?)
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