„The Gods that answer after dark“
Sie ist das Mädchen, an welches sich niemand erinnert. Dreht man sich um oder fällt eine Tür ins Schloss, hat man sie schon vergessen. Sie kann keine Spuren hinterlassen, nichtmal ihren Namen sagen oder aufschreiben. Das ist Addie LaRue.
Die Geschichte beginnt in Frankreich im Jahr 1714. Addie lebt in einem kleinem Dorf und rennt um ihr Leben. Sie soll heiraten, aber Addie wünscht sich mehr vom Leben. Ihre Neugierde ist groß. Sie begeht einen schwerwiegenden Fehler und betet zu den Göttern, die erst in der Nacht antworten. Nun kann sich niemand mehr an sie erinnern. So wandert sie durch die Zeiten, von Ort zu Ort. Sie kann nie nirgends lang bleiben. Denn wie mietet man sich eine Wohnung, wenn der Vermieter dich nach einmal Wegsehen vergessen hat? Es ist ein hartes Leben, aber vor allem einsam. Und dann passiert etwas. Mehr kann ich leider nicht verraten, lest das Buch selbst.
„The shadow who smiled and the girl who smiled back“
Dieses Buch wurde mir 100 Mal auf TikTok vorgeschlagen bis ich es endlich kaufte. Ich hab mir beim Kaufen auch nicht angeschaut, worum es gehen wird. Aber als ich die ersten paar Sätze auf der ersten Seite las, wusste ich bereits, dass ich es lieben werde. Ich habe dieses Buch in 2 Tagen verschlungen. Die Geschichte hat sich in mich reingefressen und ich konnte kaum an etwas anderes denken. Es ist nicht nur ein wundervoll geschriebener Fantasy-Roman, sondern wirft auch fragen auf. Philosophische Fragen. Ich habe viel nachgedacht. Viel geweint und viel gelächelt.
Ich habe zu diesem Buch im Nachhinein viele Reviews gelesen und die waren, ehrlicherweise, eher durchwachsen. Anscheinend hat es vielen Lesenden gar nicht so gut gefallen und sie kamen nicht richtig in der Geschichte an. Ich glaube aber, dass das am Erzähltempo liegt. Es ist eine lange Geschichte, es wird viel erzählt und beschrieben. Manche müssen vielleicht etwas Geduld mitbringen, andere wird das gar nicht stören. Ich hatte absolut keine Probleme damit. Ich fand, dass alles wichtig war und dass mir ein vollkommenes Bild gemalt wurde.
Wer Zeitsprünge mag, der wird dieses Buch lieben. Es wird aus zwei Richtungen erzählt. Wer das eher nicht so mag, der sollte dem Buch dennoch eine Chance geben. Das Buch baut einen Spannungsfaden nach dem anderen auf. Immer wenn man grade in der einen Zeit gefangen ist, wird man in eine andere geworfen. Das kann frustrierend sein. Da aber alle Zeiten wahnsinnig spannend sind, nimmt man das gar nicht so wahr.
Wenn man „The Near Witch“ von der Autorin gelesen hat, wird man sehen, wie sie ihr Schreiben über die Jahre auf ein neues Level gebracht hat. Ich habe „The Near Witch“ sehr geliebt, allerdings waren die Figuren bei weitem nicht so tief und ausgefeilt wie bei unserem Buch des Monats. Es fehlten mir die Details und ich hätte die Hexenschwestern gern besser kennengelernt. Das ist bei Addie LaRue ganz anders. Es bleiben keine Fragen mehr offen. Jeder Winkel der Geschichte wurde erforscht.
Dazu muss ich noch sagen, dass ich das Buch auf englisch gelesen habe (engl. Titel „The invisible life of Addie LaRue“). Ich kann die englische Ausgabe sehr empfehlen. Auch an Menschen, die noch nicht allzu gut Englisch sprechen. Wenn man sich auch da die Zeit nimmt, wird man das Buch gut verstehen können, da der Schreibstil sehr klar ist.
„I remember you“
So, nun kauft euch das Buch. Ihr werdet es nicht bereuen. Es ist schon ein paar Wochen her, dass mich diese Geschichte so eingenommen hat und ich kann immer noch nicht loslassen. Ich erinnere mich gerne an die Reise durch die Zeiten und ich bin sicher, dass es euch auch so gehen wird.
Schreibe einen Kommentar