Ich habe mich ewig lange geweigert dieses Buch zu lesen, weil ich das Cover so hässlich finde. „Dont judge a book by its cover“, ja ich weiß. Aber mal ehrlich, wenn Menschen auf dem Cover sind, haben die Verlage einen Fehler gemacht. Das ist einfach nie schön. In diesem Fall bin ich den Social-Media-Algorithmen aber sehr dankbar, dass sie mich so lange bearbeitet haben, bis ich das Buch gekauft habe. Denn Evelyn Hugos 7 Ehen haben mich so sehr gefesselt, dass ich nur 2 Tage gebraucht habe das Buch zu lesen und mir mittlerweile wünsche, ich könnte dieses Buch noch einmal zum ersten Mal lesen.
Allein bei der Widmung hatten sie mich schon: „For Lilah – Smash the patriarchy, sweetheart“
Wir begleiten die Journalistin Monique Grant, der es momentan nicht so gut geht. Ihre Karriere läuft ins Nichts und ihr Mann hat sie sitzen lassen. Doch dann wird sie auf einmal von der Hollywood-Ikone Evelyn Hugo kontaktiert, die sie unter einem Vorwand darum bittet, ihre Memoiren zu schreiben. Das ist für Evelyn äußerst ungewöhnlich, da sie nach ihrem skandalösen Hollywood-Leben doch sehr zurückgezogen lebt und viel über ihre vielen Ehen getuschelt wird. Monique versteht auch gar nicht, warum grade sie auserwählt wurde, dieses Buch zu schreiben.
Nun springen wir in der Zeit hin und her. Evelyns Geschichte beginnt in den 1950er Jahren als sie nach Los Angeles zieht, um Schauspielerin zu werden.
Das Buch ist in Abschnitte unterteilt, die nach den 7 Männern benannt wurden. 7 Männer klingt verdächtig nach dem Klischee, dass berühmte Menschen keine gesunden Beziehungen aufrecht erhalten können. Aber so war es gar nicht. Evelyn ist eine komplexe Person, sie wirkt echt. Sie handelt nicht immer moralisch korrekt, aber ist auch nicht böse und unnahbar. Was mir auch sehr gefallen hat, ist, dass die Figuren nicht einfach alle hetero sind und dem klassischen Familienbildern folgen. Es wurde auf sehr unterhaltsame Weise geschafft, dass die Figuren, welche ja größtenteils berühmt sind, zugänglich gemacht wurden. Ich konnte das Buch kaum zur Seite legen.
Wenn man gern mehr auf Englisch lesen möchte, ist dieses Buch eine gute Wahl. Es gibt viel Dialog und die Schriftsprache ist sehr nah an der gesprochenen. Es kommen auch immer wieder kleine „Zeitungsartikel“ drin vor, die die Geschichte unterstützen und helfen gedankliche Brücken zu bauen.
Ich habe lange darüber nachgedacht, wem dieses Buch wohl gefallen würde. Aber ich möchte euch nicht in Schubladen stecken. Dieses Buch ist für alle, die gern Zuflucht in der Vergangenheit suchen und für eine offene Welt stehen.
Schreibe einen Kommentar