Es kommt eher selten vor, dass ich Bücher lese, die nicht fiktiv sind. Ich kann gar nicht so genau sagen, warum, ich greife einfach seltener zu ihnen. Das Buch, welches ich heute vorstelle, habe ich von zwei Freundinnen zum Geburtstag bekommen.
Teenie – Quarterlife Crisis – Millennial
Es ist eine Secondhand-Ausgabe von Dolly Aldertons „Alles, was ich weiß über die Liebe“ (dt. Titel). Rote Schrift auf einem hellgelben Einband (klingt hässlich, ist es aber irgendwie nicht) und überall stehen Lobeshymnen auf diese Autobiographie. Der Hauptgrund, warum man aber dieses Buch einfach aus dem Regal ziehen muss, ist die Gestaltung des Titels. Eigentlich steht da nämlich „Everything I know about parties, dates, friends, jobs, life, love“, wobei alles, was nicht auch in meiner Überschrift durchgekriggelt ist – die perfekte Zusammenfassung des Inhaltes.
Dolly Alderton ist eine britische Journalistin in ihren Dreißigerin und sie blickt mit uns auf ihr Leben zurück. Sie beginnt in ihren Teenagerjahren und erzählt uns Schritt für Schritt was sie im jeweiligen Lebensabschnitt über die Liebe wusste. Im Grunde einfach ihre eigene Geschichte. Zwischendrin kommen noch Rezepte, wie „Hangover Mac and Cheese“ oder mal eine Liste mit Gründen, warum man einen Freund haben sollte und Gründen, warum man keinen haben sollte. Ungefähr nach 5 Seiten wollte ich bereits mit ihr befreundet sein.
Macht schon jemand Tomate & Mozzarella oder kann ich?
Eine Geschichte aus Dollys Leben sticht heraus und diese ist eigentlich nur zum Teil ihre eigene. Ihre beste Freundin ist so dreist und verliebt sich. Jetzt könnte man sagen „Ja, ist doch schön“ und das ist es auch. Aber mit so richtig großer Liebe, kommen auch richtig große Veränderungen. Während die eine Freundin wilde Partynächte feiert und ein katastrophales Date nach dem anderen hat, plant die andere ihre Hochzeit und bringt einen Nudelsalat anstatt eine Kiste Bier zur Gartenparty mit. Ich weiß nicht, wo ihr euch jetzt einordnet, aber ich bin nicht die Nudelsalat-Freundin.
Einfach die Wahrheit
Buch und Autorin sind witzig und nahbar. Ich habe noch lange nicht alle Lektionen mitgenommen, die Dolly schon hinter sich hat. Aber es war schön mal ein bisschen in der Realität zu lesen. Bücher bieten uns oft einfach nur die Flucht vor der Realität. Sie haben einen Spannungsbogen und in neun von zehn Fällen ein Happy End. Hier hatte ich aber das Gefühl, etwas „Echtes“ und vor allem Ehrliches zu lesen. Und gelacht hab ich auch. Viel.
Wer sich jetzt unsicher ist, ob man wirklich ein ganzes Buch voller Erinnerungen lesen kann, ohne sich zu langweilen, den kann ich beruhigen – Das Buch ist in viele, teilweise sehr kurze, Kapitel unterteilt. Ich habe es auch nicht in einem Aufwasch gelesen, sondern immer wieder danach gegriffen. Das perfekte Buch um vorm Schlafengehen noch ein paar Seiten zu lesen.
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