Manchmal wünschte ich mir, ich wäre ein bisschen romantischer. Dann würde ich auch einen vernünftigen Titel für diesen Blogbeitrag finden. Aber wir arbeiten jetzt einfach mit dem Emotionsspielraum, den wir haben.
Ich dachte ewig, mit 25 wäre mein Leben in Sack und Tüten. Hübsch verpackt in einem Haus am Stadtrand mit Kindern und einem Hund und einem Mann. Und einem Baum im Vorgarten. Der deutsche Traum eben. Ich hätte sonntags Unkraut gejätet und Kuchen gebacken. Um die Arbeit habe ich mir nie Gedanken gemacht, vermutlich bin ich davon ausgegangen, dass der Mensch an meiner Seite das schon regelt. Ich hab mir vorgestellt, eine super Mutter zu sein – wer brauchte da schon ein eigenes Leben?
Den Plan habe ich verfolgt, bis ich mit Anfang 20 „immer noch“ (das ist kein Wettbewerb) studiert hatte und Single war. So langsam ließ sich mein Entwurf nicht mehr in die Realität pressen. Gott sei Dank. Rückblickend habe ich die Zeit mit mir allein, auch wenn sie nicht exorbitant lang war, einfach mal gebraucht. Das war ein großer Schritt in die richtige Richtung und zu einem Menschen, der ich wirklich sein wollte. Und nicht einem, den andere erwarteten.
Irgendwann kam dann doch ein Mann, danach ein Umzug, anschließend SEHR VIEL Persönlichkeitsentwicklung. Ich weiß, dieses Wort ist schlimm und ich mag’s auch nicht besonders. Aber das ist das, was mit mir passiert ist. Ich kann mich z.B. daran erinnern, dass ich in meiner Düsseldorfer Anfangszeit noch unbedingt Kinder wollte. Die Uhr tickt und so. Dieses Jahr werde ich dann 26 und ich kann mir nichts weniger vorstellen als eine geklonte Mini-Version von mir.
Die Ziele und Wünsche, die ich für mein Leben hatte, haben sich stark verändert. Ich glaube, sie waren schon immer in der einen oder anderen Form da. Doch sie kamen erst in einem Umfeld zum Vorschein, in dem ich für mich persönlich am besten wachsen konnte.
Heiraten fand ich nie schlecht. Als Teenie natürlich ganz groß mit Kniefall und Pferden und einem Tüllberg von Kleid. Mittlerweile hätte er mir meinetwegen auch einen Donut anstecken können. Bisschen eklig nach ’ner Woche, aber vielleicht kann man die Dinger ja gefriertrocknen.
Na ja, es ist doch der Ring geworden und keine verderblichen Lebensmittel. (Puh.) Und auch wenn es sehr ungewohnt und krass erwachsen ist, schaue ich mir meine Hand ein bisschen lieber an als vorher. Bevor es jetzt mit dem rauschenden Fest weitergeht, gewöhnen wir uns erst mal dran und bleiben ein Weilchen verlobt. Ist nämlich auch ganz cool. Und wir haben alle Zeit der Welt 🙂
Liiiiiiiiiiieeeebe.
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