Wachstum bedeutet, sich selbst immer wieder in Frage zu stellen und Wege zu finden, sich zu bessern. Dabei ist es egal, wer man ist, wie alt man ist, was man zuvor bereits geleistet hat, etc. Unsere Welt unterliegt (im besten Fall nur) stetem Fortschritt und um mit ihm Schritt zu halten, müssen wir uns immer wieder selbst herausfordern. Es geht dabei nicht darum, perfekt zu sein, sondern im Rahmen der eigenen Möglichkeiten, etwas besser zu machen als vorher (bye bye whataboutism) Berichtigt mich gern, wenn ich damit daneben liege. Aber ich selbst versuche immer wieder mir diesen Ansatz ins Gedächtnis zu rufen.
Zum Beispiel wurde mir neulich bewusst, wieviel sinnloses Plastik allein in meinem Badezimmer ist. Also hab ich auch da angefangen, denn es ist erstaunlich einfach dort Etwas zu verändern. Das sind meine Veränderungen. Welche dafür für euch auch möglich sind, müsst ihr selbst entscheiden. Gerade im Bad hängt das von Haut- und Haartypen, finanziellen Mitteln, unverzichtbaren Vorlieben, etc. ab. (Ich habe vorher meine bereits vorhanden Produkte aufgebraucht.)
- Deocreme – Plastikfreie Behälter und nach der Rasur brennt es bei mir nicht mehr.
- Hautöle in Glasflaschen statt tausend verschiedenen Cremes
- Lippenstift als Rouge – Ich habe aufgehört, Unmengen an Make-Up-Produkten zu horten und kaufe stattdessen nur das, was ich brauche. Vor einer Weile habe ich mir dann einen Liquid-Blush gekauft und schnell festgestellt, dass das Produkt sich zu schnell aufbraucht. Jetzt nutze ich Lippenstifte, die ich eh zuhause habe und die ich sonst auch nie aufbrauchen würde. So spare ich an Produkt, Müll und Geld.
- Feste Seifen – Ich nutze für die Hände und in der Dusche nur noch feste Seifen. Beim Shampoo muss ich eine Ausnahme machen, da ich da nichts bisher gefunden habe, was für mich funktioniert.
- Wiederverwendbare Abschminkpads – Diese funktionieren wunderbar zusammen mit meinem Kokosöl, was ich eh immer da habe. Zugegeben, man muss erstmal investieren, damit man genug hat und nicht alle drei Tage waschen muss. Aber wenn sie einmal da sind, spart man sich auf längere Zeit Geld.
- Zahnputztabletten – Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich an sie gewöhnt habe. Aber das ist eindeutig eine kleine Unbequemlichkeit, mit der ich leben kann.
Mir ist bewusst, dass es noch mehr Möglichkeiten gibt sich zu verbessern. Menstruationstassen statt Tampons und Binden, Rasierhobel mit echten Klingen statt ‚normale‘ Rasierer, Poduschen statt Toilettenpapier… Aber es geht eben nicht darum, perfekt zu sein. All diese sind individuelle Entscheidungen und ich finde, man sollte den Menschen nicht vorwerfen, was sie alles falsch machen, sondern gratulieren, wenn sie etwas gefunden haben, was sie mit ihren Mitteln ändern konnten. Ihr wisst nicht, warum ich keine Menstruationstasse benutze, also könnt ihr auch nicht urteilen.
Dieser Denkansatz ist auf alles übertragbar. Zum Beispiel: Ein veganer Mensch ist nicht ‚besser‘ als jemand, der Fleisch konsumiert, aber gelegentlich Milchalternativen statt Kuhmilch nutzt. Genauso sind Menschen, die Fleisch und Kuhmilch konsumieren und damit die Landwirtschaft stärker unterstützen, nicht ‚besser‘ als Veganer. Ich finde, wir sollten, anstatt uns gegeneinander aufzuwiegen, mehr miteinander reden. Was kann ich mir bei jemand anderem abschauen? Was kann ich von jemand anderem lernen? Warum denkt der- oder diejenige so?
Seit diesem Ansatz folge, konnte ich mich auf allen Ebenen verbessern. Ich lebe nachhaltiger, ich habe mich mehr mit dem Themen Diversität und Feminismus auseinander gesetzt, ich bekämpfe meine eigenen seelischen Dämonen und wachse als Mensch, ich entwickle mich beruflich weiter, usw. Nun muss ich mich wieder aufs Neue in Frage stellen. Und wer jetzt aufgepasst hat, der hat ganz oft das Wort ‚ich‘ gelesen. Denn es ist mein individuelles Wachstum. Dieser Blogbeitrag soll dazu anregen, sich selbst öfter in Frage zu stellen und dann den eigenen Beitrag zu einer besseren Welt zu leisten. Lasst gern eure eigenen Ansichten in den Kommentaren oder schreibt uns auf Instagram. Vielleicht kann ich noch was dazulernen!
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