Tatatataaaaaa… wir küren mal wieder ein Buch des Monats auf unserem Blog und vor allem zum fünften Mal in Folge haben wir ein Buch einer weiblichen Autorin ausgewählt („Who run the world? Girls!“).
Tatsächlich hat mich TikTok auf „Plain Bad Heroines“ aufmerksam gemacht. Ich habe nicht sonderlich viele Informationen zum Buch an sich bekommen, aber das Cover hat mich sofort überzeugt. Also bin ich schnell zu Medimops rübergehopst und hab mir den über 600 Seiten langen Wälzer bestellt.
Die Geschichte beginnt im Jahre 1902 als Clara und Flo auf tragische Weise in dem Mädcheninternat „Brookhants“ ums Leben kommen. Die Umstände dafür sind höchst verdächtig und merkwürdig, denn es wird gemunkelt, dass sie Liebende waren. Zudem wurde bei den Leichen Mary MacLanes höchst skandalöses Buch gefunden (Buch und Autorin gab es übrigens wirklich.). Das Schriftstück ist feministisch und behandelt offen bisexuelle Beziehungen – wie skandalös (zumindest damals).
Spätestens als noch eine Schülerin mit dem Buch bei sich tragisch ums Leben kommt, gilt dieses als verflucht. Rektorin Libbie Brookhants nimmt es an sich. Sie lebt mit ihrer Partnerin Alex zusammen (in der Öffentlichkeit sind sie „gute Freunde“). Die beiden sind sich uneinig darüber, was mit dem Buch geschehen sollte und ab da entfaltet sich die Geschichte um Brookhants erst so richtig.
Das allein hätte mir schon gut gefallen. Das war es aber noch nicht. Wir springen ins 21. Jahrhundert. Merrit hat ein Buch mit Hilfe von Elaine Brookhants über die Ereignisse in eben jenem Mädcheninternat verfasst. Und dieses Buch soll nun verfilmt werden. Die Hauptrollen der Flo und Clara haben Harper Harper (Nein, das ist kein Tippfehler.) und Audrey Wells ergattert.
Mehr kann ich von der Geschichte leider nicht verraten. Kauft euch das Buch.
Ich habe noch nie ein Buch gelesen, das so interessant geschrieben wurde. Die erzählende Person spricht die Lesenden immer direkt an. Das hatte ich schon ein paar Mal, aber in diesem Fall ist es eher so, als ob mir jemand die Geschichte persönlich erzählt. Die Autorin hat es geschafft, die erzählende Person zu einer weiteren Figur zu machen. Außerdem werden viele Fußnoten verwendet, die in der Regel sehr witzig sind. Im Allgemeinen ist das Buch sehr lustig, obwohl es eine düstere Geschichte erzählt und unter anderem der Kategorie Horror zugeteilt wird.
Mir hat auch der Aufbau des Buches sehr gut gefallen. Die Titel der einzelnen Kapitel sind einfallsreich und humorvoll und hin und wieder sind düstere Illustrationen von Sara Lautman wieder zu finden.
Das allerbeste an dem Buch ist aber, dass alle zentralen Figuren der LGTBQ+ Community angehören.
„Plain Bad Heroines“ ist (Stand jetzt) mein Lieblingsbuch. Ich habe noch nie etwas vergleichbares gelesen und in jetzt schon traurig, dass ich es kein zweites Mal zum erstem Mal lesen kann. Momentan gibt es noch keine deutsche Ausführung, aber ich bin mir sicher, dass das noch kommt, da das gute Stück erst 2020 veröffentlicht wurde.
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