Was passt besser zum Sonntag als sich mit einem guten Bauch auf die Couch zu verkrümeln? (Okay, Serien und Filme zählen auch. Und ganz verrückte Leute machen sonntags auch mal Sport.) Deshalb möchte ich euch heute The Near Witch von V.E. Schwab vorstellen, eines der Bücher, die ich im Rahmen des „Ich will mehr englische Literatur lesen“-Projekts gekauft habe.
Tatsächlich habe ich zuerst nur wegen des Covers zugegriffen. Das Rot stach mir ins Auge und alles mit Hexen finde ich sowieso großartig. Der Klappentext hat mich dann aber doch zur Bestellung verleitet, denn der ist ziemlich kurz:
Die Hexe von Near ist ein altes Märchen, das Kindern Angst einjagen soll – nichts weiter.
Der Wind ruft in der Nacht, doch du darfst ihm nicht zuhören. Denn der Wind ist einsam und sucht immer nach Gesellschaft.
Es gibt keine Fremden in Near.
[Für euch mal frei übersetzt.]
Ich persönliche liebe es ja, wenn mir nicht schon auf der Buchrückseite die halbe Story verraten wird. Daher war ich super gespannt auf die Geschichte – und die hatte es dann auch in sich.
Near verdient den Namen Stadt kaum, es ist eher ein zu groß geratenes Dorf in dem jeder jeden kennt. Dazu gehört auch die 16jährige Protagonistin Lexi, die zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Wren ihren Alltag in Near bestreitet. Zwar wird nie richtig erwähnt, in welcher Zeitepoche The Near Witch spielt, es handelt sich jedoch um die weiter zurückliegende Vergangenheit. Also ziemlich weit. Es gibt z.B. noch keine Elektrizität.
Vor diesem Hintergrund ist Lexi das eher „atypische“ Mädchen, sehr selbstständig, selbstbestimmt und vor allen Dingen unabhängig. Eine Heirat mit dem Nachbarsjungen lehnt sie ab und ist als einzige nicht abgeschreckt von den beiden Hexenschwestern, die am Rande von Near leben.
(Dass es Hexen gibt, ist in diesem Universum nichts Ungewöhnliches – die Menschen sind ihnen gegenüber trotzdem sehr misstrauisch.)
Als eines Tages plötzlich doch ein Fremder in Near auftaucht und am Tag darauf Kinder aus ihren Betten verschwinden, liegt der Verdacht nahe, dass die beiden Ereignisse zusammenhängen. Aus der Suche nach den Kindern wird bald schon eine Hetzjagd und Lexi muss herausfinden, ob die Hexe von Near vielleicht mehr ist als ein Ammenmärchen.
Was soll ich sagen, die Geschichte war wirklich schön: schön düster. Ein Buch, das sich innerhalb weniger Tage einfach so weggelesen hat und bei dem ich mich abends im Bett schon das ein oder andere Mal gegruselt habe. Besonders, wenn das Fenster offen war und der Wind draußen ein Lied gesungen hat…
The Near Witch würde ich allen empfehlen, die auf kurzweilige, spannende Fantasy stehen und vielleicht auch ein kleines Herz für Hexerei haben. Aber selbst wenn nicht: Es ist super gewesen. 4/5 Krähen (weil ich einfach noch mehr erfahren wollte und die Charakterentwicklung auf so verhältnismäßig wenigen Seiten für mich immer nicht ausreichend stattfinden kann – aber jeder nach seinem Gusto).
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