Ich hatte schon mein ganzes Leben lang Haustiere.
Meine Schwester hielt sich einen kleinen Zoo aus Hund, Katze, Meerschweinchen, Kaninchen, Degus (sowas wie größere, dunkelgraue Rennmäuse), normale Rennmäuse, normale Mäuse, eine Ratte, eine Schildkröte (die es immer noch gibt) und alles, was irgendwo dazwischen liegt. Meinem Vater gehörte ein Aquarium und auch ich fing früh mit der Verantwortung für ein eigenes Lebewesen an. Mein erster Hamster hieß Krümel, darauf folgte Krümel 2 und danach kamen zwei Meerschweinchen.
Irgendwann hatten wir auch mal einen Kanarienvogel, der den literarisch ausgeklügelten Namen „Vogel“ trug. Nun ja, was soll ich sagen, er legte nach einiger Zeit ein Ei und fiel dann stocksteif von der Stange.*
*Anmerkung der Redaktion: Unseren Tieren ging es, bis auf Vogel, immer prächtig. Wir sorgten uns sehr um artgerechte und liebevolle Haltung und haben keineswegs Lebewesen gehortet – auch, wenn’s vielleicht erst mal so klingt. Was mit dem kleinen gefiederten Kollegen nicht stimmte, wissen wir bis heute nicht genau.
Später kam ich dann in den Genuss eines Katzenzüchterhaushalts. Meine Stiefmutter züchtet noch heute Heilige Birmas und Britisch Kurzhaar und wahrscheinlich fing da auch meine Vorliebe für die Mini-Tiger an.
Ich weiß, dass ich nun eine Grundsatzdiskussion lostrete, aber lasst es mich vielleicht erst einmal kurz aus meiner Sicht erklären:
Es gibt Züchter und dann gibt es Züchter. Viele von ihnen haben Dreck am Stecken, vermehren ziellos, kümmern sich schlecht, interessieren sich nicht für die Gesundheit des Tieres, aber dafür für die Stange Geld, die ein potentieller Käufer für so ein Tier durchaus zahlt.
Andere jedoch haben ihre Zucht in einem eingetragenen Verein registrieren lassen, achten darauf, keine Qualzuchten zu betreiben (siehe die eingedrückten Nasen bei Möpsen, Bulldoggen oder Perserkatzen) und sind sehr bemüht, dass ihr Nachwuchs ein ordentliches, verantwortungsvolles Heim findet.
Auch ich und meine bessere Hälfte haben uns für den Kauf bei einer lieben Züchterin aus der Nähe entschieden, die Sibirische Waldkatzen aufzieht. Ich sag’s mal so: Da weiß man, was man hat. Die Charakterstärke ist einigermaßen verlässlich und die Mauzis sind grundsätzlich gesund (Kann man natürlich nie zu 100% wissen, doch wird darauf geachtet, dass die Chance auf katzentypische Krankheiten gering ist. Auch sind sie gegen alles, was da kreucht und fleucht geimpft.)
Eine Katze aus dem Tierheim, von einer normalen Privatperson oder der Tiernotrettung kann euch selbstverständlich genauso viel Freude bereiten wie das „Designer“-Tier vom Züchter. Wichtig ist hier eine ganz differenzierte Sichtweise. Und: Ich habe durchaus die Tierheime o.ä. in der Umgebung durchforstet, mich aber nicht verlieben können. Das ist, auch wenn es seltsam schmalzig klingt, jedoch ganz wichtig. Einen Lebenspartner wählt man ja auch nicht nur aus Mitleid. (Sollte man zumindest nicht.)
Am 11.07.2020, also diesen Samstag, holen wir die zwei Kater, die wir uns im Mai ausgesucht haben dann endlich nach Hause und ich bin sehr gespannt, welche Pflanze sie zuerst anknabbern. Und ihr bekommt natürlich Katzencontent. Auch die Hundemenschen!
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